werkstatt

»Wohnen und Arbeiten sind bei mir eng miteinander verbunden –
Werkstatt und Ausstellung finden sich im Erdgeschoss meines Hauses
am Erich-Johannsen-Wai 1 in Sylt / Keitum.«

 ich mag es so sehr …



„Die handwerklichen Techniken beim Goldschmieden sind vielfältig, manche haben sich seit Jahrhunderten nicht verändert. Eine dieser alten Techniken ist das Gießen mit Ossa-Sepia-Schalen, dem Rückenschulp des Tintenfisches, den man nach stürmischen Tagen am Strand findet. Es ist eine einfache Technik und ich benutze sie gerne, um schnell neue Formen auszuprobieren oder wenn ich Oberflächen erzielen möchte, auf denen sich die schöne, lamellenartige Kalkstruktur der Schalen abbilden soll. Ich drücke eine vorhandene Form, zum Beispiel einen Ring, in das relativ weiche Material oder schabe eine neue Form hinein. Anschließend setze ich eine zweite Schale dagegen, beide werden miteinander verdrahtet. Vorher lege ich kleine Luftkanäle und einen Eingusskanal an. Nun kann flüssiges Metall eingegossen werden, nach dem Abkühlen ist der Abguss fertig zur weiteren Bearbeitung."

 Es ist herrlich, so zu arbeiten …



"Wesentlich langwieriger ist das Ziselieren. Für diese Technik, bei der kleine Bilder in einem Goldplättchen entstehen, benötige ich unterschiedlichste Punzen, die ich zunächst selber herstelle. Mit einem Hammer treibe ich sie von der Rückseite in das Goldplättchen, und aus hunderten kleiner Ausbeulungen entsteht nach und nach ein gewölbtes Bildmotiv, das ich, während ich es so bearbeite, nur negativ und seitenverkehrt sehen kann. Bei dieser Arbeit werden die Goldplättchen durch einen nach alten Rezepturen hergestellten Ziselierkitt gehalten, der in eine gusseiserne Halbkugel, die sogenannte Kittkugel, gefüllt wird. Ich erhitze ihn, damit er weich wird, ein Plättchen wird angedrückt und ist nach dem Erkalten gut fixiert. Die Kugel sitzt in einem Lederkranz und kann so wie ein Gelenk gedreht und schräg gestellt werden; eine praktische Konstruktion, um die Plättchen aus jeder Richtung bearbeiten zu können. Und sie lassen sich an dieser Stelle gut verformen, da sie einerseits eine relativ feste Unterlage haben, andererseits der Kitt sich mit dem Metall elastisch verformt. Die Plättchen werden immer wieder geglüht, damit sie durch die Verformung nicht zu hart und spröde werden. Die Konturen und auch eventuelle Korrekturen werden regelmäßig von der Vorderseite nachgearbeitet. Das sind dann die Augenblicke, in denen sich das kleine Kunstwerk so zeigt, wie es später im Schmuckstück zu sehen sein wird, Augenblicke, in denen ich mich wie ein Kind freue."

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